Klimaneutralität: Was ist ein klimaneutrales Unternehmen?

Klimaneutralität: Was ist ein klimaneutrales Unternehmen?

Schon lange ist der Klimawandel und das Thema Klimaneutralität in aller Munde. Inzwischen ist aus dem Wandel die Klimakrise geworden, das schnelle Voranschreiten der Erderwärmung und deren katastrophale Folgen zeigen sich immer deutlicher. Extremwetterereignisse, Dürren, Feuerkatastrophen und ein steigender Meeresspiegel machen nahezu täglich Schlagzeilen. Es ist also höchste Zeit für jeden Einzelnen und jedes Unternehmen, sich der Frage anzunehmen: Was können und müssen wir tun? Die Umstellung auf Klimaneutralität ist für Unternehmer die zentrale Aufgabe: Damit tragen sie ihren Anteil zum dringend nötigen Wandel bei. Was sich genau hinter dem Begriff „klimaneutrales Unternehmen“ verbirgt, wie Sie Ihr Unternehmen in die Klimaneutralität führen können und welche Veränderungen auf dem Weg in die klimaneutrale Zukunft nötig sind, diese Fragen sehen wir uns einmal genauer an. 

Klimaneutrales Unternehmen

Was ist ein klimaneutrales Unternehmen?

Klimaneutralität, manchmal auch Treibhausgasneutralität genannt, meint einen Zustand, in dem das Klima nicht durch treibhausschädliche Gase beeinflusst wird. Prozesse und Tätigkeiten, etwa die Industrieproduktion, verursachen Treibhausgase, die sie in die Atmosphäre abgeben. Konkret ist meist CO2 gemeint, wenn wir von Treibhausgas sprechen. Der starke Ausstoß dieses Gases, verursacht durch die Menschheit, lässt die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre steigen. Die Folgen sind uns allen aus den täglichen Nachrichten bekannt: Steigende Meeresspiegel, Überflutungen, unberechenbare Wetterkapriolen einerseits, Dürren, Wüstenbildung und Feuersbrünste über ganze Landstriche andererseits zeigen sich weltweit.

CO2 emittiert die Menschheit durch unterschiedliche Bereiche ihres Wirtschaftslebens: Energieerzeugung und Industrie machen die größten Posten bei den Emissionen aus. Es folgen Verkehr und die Gebäudewirtschaft, also Gewerbe und Privatwohnungen gleichermaßen. Auch die Landwirtschaft trägt stark zum Klimawandel bei, allerdings ist sie in erster Linie als weltweiter Hauptproduzent des klimaschädlichen Methangases relevant. In all diesen Bereichen stehen die Zeichen auf Wandel. Moderne Technologien, aber auch nachhaltigeres Wirtschaften und die Nutzung von Einsparpotentialen sind längst mehr als nur ein Image-Faktor: Sie sind überlebensnotwendig für die Menschheit. Inzwischen ist dieses Bewusstsein auch beim Konsumenten angekommen: Eine große Mehrheit der Deutschen (80% gemäß einer PWC-Umfrage aus dem Jahr 2015), gibt an, dass die unternehmerische Umweltstrategie Einfluss auf ihre Kaufentscheidungen hat. Und dennoch verzeichnen wir nach wie vor Emissionen, die das Erreichen der nötigen Klimaziele, wie sie die Wissenschaft fordert, fraglich macht: Nach wie vor steigen Emissionen in vielen Regionen der Welt, anstatt so schnell wie möglich zu sinken. Um diese fatale Entwicklung auszubremsen, setzen Politik und Industrie auf klimaneutrales Unternehmertum. Wir streben also an, mit den Prozessen und Tätigkeiten unserer Produktion entweder keine Emissionen abzugeben oder diese zu kompensieren. Auf diesen beiden Säulen ruht das Konzept, mit dem die EU und andere Staaten und Staatenzusammenschlüsse versuchen, den Klimawandel auszubremsen.

Kompensation von CO2 – was ist das eigentlich?

Schauen wir uns die beiden tragenden Säulen in Sachen klimaneutrales Unternehmen einmal näher an. Damit eine Aktivität, etwa ein Produktionsvorgang, als treibhausgasneutral bewertet werden kann, muss er entweder emissionsfrei ablaufen oder die entstehenden Emissionen werden kompensiert. Emissionsfreiheit bedeutet, es wird keinerlei CO2 ausgestoßen. Genau genommen, bezieht sich der Begriff auch auf andere klimaschädliche Gase, die ebenfalls nicht entstehen dürfen, etwa Methan. Im Falle eines emissionsfreien Vorgangs ist keine Kompensation nötig, denn der Vorgang hat keinen Einfluss auf die klimatische Entwicklung. Faktisch ist dieser Zustand aber schwer bis gar nicht zu erreichen. Darum gibt es die Möglichkeit, durch Kompensation eine „netto treibhausgasneutrale Aktivität“ zu erreichen. Das funktioniert, indem unvermeidliche Emissionen andernorts durch eine Verringerung des Ausstosses kompensiert werden. Das Ergebnis beider Vorgänge ist idealerweise dasselbe: Insgesamt wird ein Anstieg der Treibhausgas-Konzentration vermieden, es liegt eine Netto-Null-Emission vor. Kurz gefasst, beruht die Strategie zur Klimaneutralität auf der Formel „Vermeidung, Minderung und Kompensation“.
Zuallererst richtet sich der Blick auf die Vermeidung: Möglichst wenig Treibhausgase auszustoßen, ist der offensichtliche Weg. Doch viele Emissionen sind unvermeidbar, um den Betrieb eines Unternehmens fortlaufen zu lassen. Die einzelnen Produktionsprozesse, die aufgewandte Energie für den Betrieb selbst und für die nötige Mobilität, der Energieverbrauch der Mitarbeiter fallen hier ins Gewicht. Dasselbe gilt natürlich auch für andere Wirtschaftsbereiche, etwa für Kommunen und Privathaushalte. Auch hier entstehen unvermeidbare Emissionen. Den nötigen Ausweg bieten Kompensationen. Für Unternehmen gibt es die Möglichkeit, durch freiwillige Kompensation die eigene CO2-Bilanz nachhaltig zu verbessern. Das kann zum Beispiel durch die Finanzierung von Klimaschutzprojekten gelingen. Spenden an Klimaschutzorganisationen wären hier denkbar, aber auch der Kauf von CO2-Zertifikaten bietet Unternehmern klimagerechte Optionen, die eigene Bilanz zu verbessern. 

CO2 kompensieren im Unternehmen: Wie geht das?

Für Unternehmer bietet die Kompensation gleich mehrere Vorteile. Ein nachhaltiges Engagement beim Klimaschutz wird von den Verbrauchern zunehmend eingefordert und honoriert. Darum ist die umweltgerechte Klimastrategie nicht nur gut für die Bewältigung der Klimakrise, sondern auch ein Weg, den geschäftlichen Erfolg zu sichern.
CO2-Emissionen lassen sich in keinem Unternehmen vollständig vermeiden. Natürlich lässt sich der Ausstoß durch nachhaltiges und sparsames Wirtschaften, durch moderne Technologien und ganz allgemein durch einen bewussteren Umgang jedes Einzelnen mit den vorhandenen Ressourcen verringern. Doch eine Netto-Null-Emission ist allein auf diesem Weg nicht zu erreichen. Darum bedeutet der Wandel hin zur Klimaneutralität für Unternehmer: Alle Emissionen werden erfasst, analysiert und kontinuierlich reduziert. Auf diesen ersten Schritt folgt der zweite: Emissionen, die sich nicht vermeiden lassen, werden kompensiert. Dazu investiert das Unternehmen beispielsweise in Klimaschutzprojekte. Um CO2 zu kompensieren, wird folgendermaßen vorgegangen: Zunächst ist eine Analyse der freigesetzten Emissionen nötig. Diese können dann durch Investitionen etwa in Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden. Spenden oder Zertifikats-Käufe gleichen die Klimabilanz dann rein rechnerisch auf Null aus. Das Unternehmen wird durch diese Zahlungen klimaneutral. 

Wie funktioniert die Zertifizierung eines klimaneutralen Unternehmens?

Sie haben sich für unser Siegel „Klimaneutrales Unternehmen (DIQP)“ entschieden? Die Analyse der Emissionen in Ihrem Unternehmen bildet in diesem Fall die Grundlage des Zertifizierungsprozesses. Dabei wird möglichst genau erfasst, wie die aktuelle Situation im Unternehmen aussieht. Welche Emissionen fallen an? Sie bekommen dazu von SQC-QualityCert eine Tabelle, welche Sie mit Ihren Angaben zu den Emissionen Ihres Unternehmens ausfüllen. Dabei beraten wir Sie selbstverständlich gern. Anhand der Daten wird ein sogenannter CO2-Fußabdruck ermittelt, der als Grundlage für alle weiteren Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität dient. Mit dieser Basis ist es dann möglich, eigene Klimaschutzziele für das Unternehmen zu definieren, nach Einsparmöglichkeiten und weiterem Optimierungspotenzial zu schauen. Wir ermitteln den Abdruck gemäß dem Company Carbon Footprint (CCF). Im zweiten Schritt können Sie gewonnene Erkenntnisse in Handlungen umsetzen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Jetzt geht es um die Senkung von Emissionen, die vermeidbar sind. Klimaeffiziente Abläufe zu entwickeln und in den Betriebsablauf einzubinden, führt zur Senkung der vermeidbaren CO2-Emissionen. Beispielsweise können Meetings und Konferenzen zugunsten von Online-Angeboten verringert werden, entbehrliche Geschäftsreisen ins Netz verlegt werden. Regionale Produkte für die Kantine oder das Catering verbessern die Klimabilanz ebenso wie Bio-Waren. In jedem Unternehmen finden sich hier andere Einsparpotentiale. Deshalb lohnt sich die individuelle Analyse und angepasste, maßgeschneiderte Maßnahmenbündel. Damit sind die beiden Schritte Analyse und Verminderung abgeschlossen. 
Auf die Analyse lassen wir die Kompensation folgen. Meist macht sie den größten Teil der Klimabilanz-Rechnung aus. Die Emissionen, die nicht vermieden werden können, kompensieren Unternehmer nun durch den Ankauf von CO2-Zertifikaten. Natürlich wäre es auch möglich, eigene Klimaschutzprojekte zu entwickeln und durchzuführen. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist allerdings hier für die meisten Unternehmen schon allein wegen des intensiven Zeitaufwands wenig attraktiv. Daher greifen Unternehmen hier auf unsere Angebote als spezialisierter Dienstleister zurück. Der Markt bietet Unternehmern unterschiedliche Zertifikatstypen an. Jedes Zertifikat entspricht einer Tonne eingesparter Treibhausgas-Emissionen. 

• CER (Certified Emission Reduction und ERU (Emission Reduction Unit): Diese Zertifikate stammen aus anerkannten Schutzprojekten nach den Regeln des Kyoto-Protokolls.
• Joint Implementation Projekte und CDM (Clean Development Mechanism): International registrierte, vom UN-Klimasekretariat geprüfte Zertifikate für den internationalen Emissionshandel. 
• VER (Verified Emission Reduction): Hier findet sich der Goldstandard der Klima-Emissionszertifikate. VER sind Zertifikate aus dem freiwilligen Markt, die unterschiedlichste Standards haben können. Der Goldstandard stellt die höchsten Anforderungen an die zugrundeliegenden Projekte und ist damit als die hochwertigste Lösung für die klimaneutrale Unternehmensstrategie zu betrachten.

Zum Schluss des Zertifizierungsvorgangs müssen die erworbenen Zertifikate noch im Zertifikate-Register stillgelegt werden. So können sie nicht von anderen genutzt werden. Die Stilllegung dient als Beweis für die CO2-Kompensation, die der Zertifikats-Besitzer erbracht hat. Das Siegel für Klimaneutralität „Klimaneutrales Unternehmen (DIQP)“ arbeitet ausschließlich mit dem Goldstandard. 
Bei uns bekommen Sie Ihr Zertifikat folgendermaßen: Auf Ihre Anfragen hin erhalten Sie von uns ein individuelles Zertifizierungsangebot. Zunächst erfassen wir Ihre Treibhausgasemissionen mit Hilfe der dafür entwickelten Tabelle. Daraus ermitteln wir die von Ihnen zu kompensierende Menge. Diese können Sie nun selbst kompensieren, oder wir übernehmen auch diesen Vorgang für Sie. Im Anschluss überprüfen wir stichprobenartig die Angaben und die dazu angegebenen Nachweise. Sind die Kompensationen vorgenommen, bekommen Sie das Zertifikat „Klimaneutrales Unternehmen (DIQP)“, versehen mit der Bewertung „Sehr gut“, wenn die Kompensation zu 100% erfolgt. 

Klimaneutrales Unternehmen

Was kostet die Umwandlung in ein klimaneutrales Unternehmen?

Ein klimaneutrales Unternehmen muss natürlich nach wie vor wirtschaftlich erfolgreich bleiben, am besten mit noch besseren Zahlen abschliessen. Für die Kostenkalkulation spielen zwei Bestandteile eine Rolle: Einerseits bringt die Umstellung die Notwendigkeit von Investitionen mit sich. Gerade bei Umbaumaßnahmen, etwa zur Energiesanierung von Gebäuden, fallen Kosten an. Doch gleichzeitig gilt es hier, finanzielles Einsparpotenzial einzukalkulieren. Im beschriebenen Beispiel der energieeffizienten Gebäudesanierung fallen weniger Energiekosten an. Ein klimaneutrales Unternehmen freut sich nicht selten über neue Kundenkontakte und eine verstärkte Bindung der bisherigen Kunden, da Klimaneutralität verstärkt erwartet wird. Darum sind die transparente Umwandlung in ein klimaneutrales Unternehmen und die fortgesetzte

Kommunikation der eigenen Klimastrategie nach außen wichtige Bestandteile des Wandels. Zu den konkreten Zahlen: Wir haben verschiedene Pakete im Angebot, mit denen Sie die Zertifizierung zur Klimaneutralität erwerben. Die Kompensation von CO2 auf dem Weg zur Klimaneutralität ist darin nicht enthalten – dieser Betrag ist individuell verschieden. Wir beraten Sie gern und erstellen Ihnen ein individuelles Angebot. Die Zertifizierung für ein Jahr bekommen Sie bei uns ab 1490 Euro zuzüglich der individuellen Kompensationszahlung. Für zwei Jahre zahlen Sie ab 1890 Euro plus Kompensation. 

Wie lange dauert es, bis ein Unternehmen klimaneutral ist?

Mit unserer Zertifizierung richten wir uns an kleine, mittelständische und Großunternehmen. Wie überall ist auch hier Zeit gleich Geld, darum können Sie Ihre Klimaziele mit uns zeitnah verwirklichen. Unsere umfassenden Analysen und Auswertungen sind professionell durchgeführt und können innerhalb von wenigen Tagen umgesetzt werden. In diesem Zeitraum wird sowohl die Aufstellung der CO2-Bilanz als auch die eigentliche Kompensation realisiert. Wie lange die Zertifizierung dauert, kann im Einzelfall variieren, abhängig von der Größe Ihres Unternehmens. In der Regel können Sie mit zwei bis sieben Werktagen für den gesamten Vorgang kalkulieren. 

Wie lange ist die Zertifizierung zur Klimaneutralität gültig?

Unser Siegel „Klimaneutrales Unternehmen (DIQP)“ gibt es wahlweise für den Zeitraum von einem oder zwei Jahren. Nutzen Sie unsere Beratung und gehen Sie mit großen Schritten in die Zukunft: Werden Sie klimaneutral mit unseren Zertifikaten für ein klimaneutrales Unternehmen. Hier finden Sie weitere Informationen rund um das Thema Klimaneutralität und können direkt ein Angebot zur Zertifizierung anfordern. Um mit dem Siegel für Klimaneutralität zu werben erhalten Sie neben der digitalen Siegelgrafik auch eine Zertifizierungskunde als Nachweis der Klimaneutralität und einen Acrylaufsteller.

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Oliver Scharfenberg CEO